Donnerstag, 16. September 2010

Hongkong 2

Danach haben wir unser Hostel gesucht und unsere Sachen untergestellt. Nach einer kurzen Dusche ging’s wieder zurück in die Stadt, denn unser Magen hat sich auch schon wieder gemeldet. Dort haben wir dann in einer Nebenstraße ein typisches Restaurant gefunden, was eher an eine Imbissbude erinnert, aber dort gab es echte Spezialitäten.
Unser Abendessen in Hongkong: Nudelsuppe mit Pilzen, Schweinefleisch und Wantan
Wir haben uns für selbstgemachte Nudeln entschieden, mit Pilzen, Schweinefleisch und Wantan. Alles wurde in einer Suppe serviert. Schon alleine die Bedienung war den Besuch wert, da sie total schrill ausgesehen hatte. Tigerleggings mit pinken hochhackigen Schuhen, dazu einen kurzen Minirock, mit verschiedenen Nietengürteln, ein verfranztes Top und die Haare zerzaust. Sie hatte pinke, unechte Wimpern aufgeklebt und viel Makeup. Dazu sollte ich vielleicht noch erwähnen, dass sie zwischen 40 und 50 Jahre alt war ;-)

Nach einem Spaziergang über den Nightmarket haben wir uns auf den Heimweg begeben. Nach einem Mango-Shake, der natürlich frisch zubereitet war, gingen wir auch schon ins Bett. Das Hostel war erste Sahne. Alles sauber und total ruhig. Falls jemand vor hat dort hin zu gehen: es heißt Y-Loft. Am nächsten Morgen starteten wir schon früh, da die Delphintour anstand.

Um kurz vor 9 sollten wir am Treffpunkt sein und haben es gerade noch rechtzeitig geschafft, da wir erst noch unser Gepäck am Bahnhof abgeben und uns dann noch den Weg zum Hotel suchen mussten. Doch sie haben uns noch mitgenommen ;-)

Nach einer 30-Minütigen Fahrt mit einem Reisebus kamen wir auch schon am Hafen an. Der Ausblick war atemberaubend und genau das richtige um dem hektischen Treiben der Großstadt zu entfliehen. Wir bestiegen alle zusammen unser Schiff und ab geht’s. die meisten Passagiere waren Briten oder Amerikaner. Es waren wenig Chinesen dabei und Jasmin und ich waren mittendrin statt nur dabei :-)

Nach weiteren 60 Minuten kamen wir im Territorium der Delphine an. Da sie sehr gut Geräusche wahr nehmen können, mussten wir sehr leise sein und konnten nur Flüstern. Alle lauschten gespannt ob wir sie hören können…
Alle suchten das Wasser ab, ob sich irgendetwas bewegt hat…

Donna, unser Guide hat sich dann auf dem Dach positioniert um eine Sicht zu haben. 15 Minuten vergebliches suchen. Nichts geschah…

Dann hob Donna die Hand (das Zeichen wenn ein Delphin sich nähert, doch sie war die einzige die etwas gesehen zu haben scheint. Wir haben wohl alle gedacht, dass sie das nur macht damit sie uns das Geld nicht zurückgeben muss…

Wir sahen nichts. Weitere 10 Minuten vergingen…

Dann ging es los. Es waren gleich 3 Stück und sie kamen abwechselnd zur Wasseroberfläche. Alle waren rosa. Ja ihr habt schon richtig gelesen rosa, nicht grau. Donna meinte sie haben diese Farbe angenommen wegen der Sonneneinstrahlung und wegen der Wasserverschmutzung aber beides leuchtet mir irgendwie nicht so ein ;-)

Alle versuchten ein Foto von ihnen zu schießen doch sie waren einfach zu schnell. Ich hab dann ein Video gemacht und einfach die Kamera drauf gehalten. So einen Moment kann man sowieso nicht einfangen. Den muss man mit eigenen Augen sehen und genießen…

Wir haben ihnen dann eine Weile zugeschaut und schnell war auch das Sprechverbot vergessen :-) es war so aufregend und sie verströmten eine unglaubliche Ruhe. Wie sie im Wasser herumgetollt sind. Einfach Wahnsinn!
Danach ging’s wieder zurück an Land. Einige sind dann doch Seekrank geworden und mussten mehrere Male das Klo aufsuchen. Mir hat es nix ausgemacht und so konnte man sich wenigstens einen guten Platz an Deck ergattern ;-)

Angekommen in der Stadt wollten wir noch ein bisschen Sightseeing machen. Doch das Wetter machte uns einen Strich durch die Rechnung. Wir haben wenig gesehen und nach einer Stunde suchen, haben wir es auch aufgeben. Wir haben wenigstens den Clocktower gefunden und haben ein paar Fotos gemacht. Dort hat es dann wenige Minuten nicht geregnet  er war direkt am Hafen gelegen und wir konnten von einem 750m langen Balkon auf die andere Seite von Hongkong blicken. Die Aussicht war fantastisch. Da sich bei dem Regen nicht viele Touris dorthin verirren, waren wir auch fast ganz alleine oben.
Naja, so richtig geklappt hats dann doch nit :-)
Nach kurzem überlegen ging’s wieder auf den Ladies Market um auch noch die letzten Zentimeter unserer Koffer zu füllen. Da unser Zug um 18:30 startet, haben wir uns um 16:30 auf den Weg zum bahnhof machen wollen. Und da sage ich zu Recht wollen, denn es kam zu einem kleinen Zwischenfall. Da wir die Metro zum bahnhof nutzen wollten, sind wir zu deren Eingang gelaufen. Nun ja, das wollten wohl einige denn dort war ein riesiges Gedränge. Habe hier nun schon vieles mitgemacht aber diesmal wars echt gefährlich…

Ganz viele Menschen wollten sich einfach in den Eingang der Metro stellen um nicht nass zu werden. Noch mehr wollten mit der Metro fahren und durch laufen und der Rest kam gerade aus der Metro und wollte nach oben. Nun sind diese 3 Richtungen im Treppenaufgang aufeinandergetroffen. Dieser ist nur 20m breit und ich hatte das Gefühl alle wollten gleichzeitig durch. So wurde furchtbar gequetscht, geschoben, gedrückt und geächzt.

Jasmin hatte ich zu dem Zeitpunkt schon lange aus den Augen verloren… nach 45 Minuten waren wir endlich durch. Da es so stark noch geregnet hatte mussten wir unsere Schuhe erst einmal ausschütten und trocknen. Dann ging’s an den Hauptbahnhof, wo wir auch schon zur Einreise gelangten. Da wir diesmal sehr früh dran waren, mussten wir kaum warten und waren fast als erste im Zug.

Dort waren wir so erledigt, das wir die 2 Stunden Heimfahrt fast komplett durchgeschlafen hatten. Zu Hause angekommen war ich so müde, dass ich gleich ins Bett gefallen bin. Das war mein erstes Wochenende in Hongkong und ich denke es werden noch weitere folgen ;-)

Hongkong 1

So, nun zu unserem Wochenende in Hongkong:
Am Freitagabend hab ich noch schnell die Zugfahrkarten gekauft. Glücklicherweise musste mein Arbeitskollege auch zum Schalter und hat mich hingebracht. Das war super, da ich mich sonst zu Tode gesucht hätte…

Samstagmorgen um 9 Uhr ging´s los. Ausreise ging sehr schnell und der Zug war sehr komfortabel. Die Sitze waren riesig und wir hatten viel Platz für unsere Beine :-)
Von der Fahrt hab ich nit so viel mitbekommen, da ich die meiste Zeit geschlafen habe. Wie es die Chinesen eben immer und überall tun. Aber es ging auch nur 2 Stunden.

Angekommen am Bahnhof, mussten wir erst einmal durch die Passkontrolle und haben unsere Koffer am Bahnhof abgegeben, da wir in unser Hostel erst ab 14:00 einchecken konnten. Da sich nun unser Magen lautstark zu Wort gemeldet hatte, musste dieser erst ein Mal gefüllt werden. Dies wurde im bahnhof in einem Schnellrestaurant erledigt. Da kaufst nen Bon und die machen dir dein Essen sofort. Dann weiß man au dass es frisch ist ;-)

Als wir uns hingesetzt hatten, war ein Schild an der Wand angebracht auf dem Stand man solle keine Vögel füttern. Erst hab ich gelacht, denn wo sollen denn in einem geschlossenen Raum Vögel her kommen. Nun ja, die Antwort kam dann doch sehr bald. Erst wurde wild gezwitschert und dann sind sie auch schon um die Tische herum geflogen. Da bei den Japanern und Chinesen hier immer der ganze Boden voll gekleckert ist wenn sie essen, finden die Piepmätze auch reichlich zu futtern. Also gab es doch Vögel :-D

Mit einem Tagesticket für die Metro bewaffnet machten wir uns auf den Weg in die Innenstadt. Einen so richtigen Plan wo wir hin wollten hatten wir zwar, diesen haben wir dann aber sehr bald verworfen. Wir sind einfach irgendwo an einer Metrostation ausgestiegen und haben geschaut wo wir denn nun hinkommen. Das Ganze wurde durch den dauernden Regen noch ein bisschen verschärft. Wir hatten zwar Regenschirme, doch die helfen nur den Oberkörper trocken zu halten. Die Füße sind dann trotzdem nass :-(

Nun sind wir also ausgestiegen und sind gleich auf einem Markt gelandet. Welcher das von denen war hab ich echt keine Ahnung mehr, da es hier für jedes Thema einen eigenen Markt gibt: einen Goldfischmarkt, einen Ladies Market, einen Sports Market, einen Flower Market…
Der typische Markt mit allerlei Schnickschnack
Wir haben eigentlich alle besucht. Hier sind ganz viele Stände nebeneinander angeordnet wie auf einem Jahrmarkt, nur dass die hier das ganze jahr über stehen. Die Stände haben eine Grö0e von ungefähr 25m². dann kommt das Einkaufsprozedere, welches mir besonders viel Spass gemacht hat:

1. Du siehst etwas was dir gefällt

2. Je nach dem was es ist überlegst du dir was das sein könnte, bzw. für was man das benutzt. Falls man das Teil kennt, springt man direkt zu 3.

3. Du überlegst ob du das Teil brauchen könntest. Falls du diese Frage mit Ja beantworten kannst, gehst du in den Stand hinein, falls nicht gehst du trotzdem hinein, weil man weiß ja nie für was man das verwenden kann…

4. Nun wird sofort ein Verkäufer auf dich zukommen und versuchen herauszufinden, welche Sprache du sprichst. Um ihn ein bisschen zu verwirren sagst du erst einmal nix und schaust ihn wie ein Pferd an. Ignorieren, wie ein Pferd anschauen. Dies tust du so lange wie es dir gefällt, oder der Verkäufer ganz verunsichert ist.

5. Dann nimmst du verschiedene Teile in die Hand und schaust sie an, stellst sie wieder hin und nimmst ein anderes. Der Verkäufer weiß nun noch immer nicht welche Sprache du sprichst und sagt die Preise auf Englisch, Chinesisch, japanisch und Koreanisch an, je nachdem was er so alles kann.

6. Also nimm jetzt das Stück in die Hand, welches du ja schon von Anfang an haben wolltest und frägst auf Englisch nach dem Preiss. Der Verkäufer ist nun so überrascht und überglücklich, dass er dir einen immens hohen Preis angibt.

7. Frage mehrmals nach dem Preis, ob du ihn auch wirklich richtig verstanden hast. Nun wird er ein wenig runter gehen, aber gerade mal ein paar Cent. Dann fängst du an zu lachen und zeigst auf das Teil.

8. Er wird dir nun alles aufzählen, was an dem Ding so toll ist und welchen Preis er „wirklich“ bezahlt hat. Wenn er schlau ist macht er noch zig Bemerkungen wie hübsch du bist etc. viele fühlen sich dann geschmeichelt und kaufen, aber nicht du!

9. Nun mache Anstalten zu gehen. Dazu reicht es sich umzudrehen und einen Schritt zu tun. Schon wird er dich am Ärmel packen und den Preis halbieren. (Ein Unerfahrener wird nun dem Preis zustimmen und kaufen. So freut er sich, dass er so wenig bezahlt hat und der Händler freut sich, dass er immer noch ein Vielfaches des Originalpreises erzielt hat. Ein erfahrener Käufer weiß dass da noch was geht…)

10. Jetzt frägt er dich nach deinem Preis. Den wirklichen gibst du natürlich nit an, sondern einen viel zu niedrigen. Nun wird der Händler lachen und auf seine Ware zeigen.

11. Jetzt einfach den Händler scharf anschauen, wenn eine Freundin oder ein Freund dabei ist etwas zu dem auf Deutsch sagen (das kann auch etwas ganz doofes sein, er versteht es ja eh nit ) und wirklich aus dem Stand gehen. Hier ist es am Besten, wenn der Nachbarstand die gleichen Sachen hat und man die bei dem anschaut.

12. Nun ist es geschafft: der Händler wird hinter dir herrennen und dir deinen Preis bestätigen. Du stimmst zu und hast für den Anfangspreis nicht nur ein Teil bekommen, sondern gleich den Preis für 5-6 Stück. So schwer ist es doch gar nit, oder?

Daran gewöhnst du dich schnell und machst echte Schnäppchen. Zudem gibt es auf den Märkten dort so viele tolle Sachen, dass man einfach alles mitnehmen könnte. Naja, so sah dann mein Trolley am Schluss auch aus 

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