Freitag, 10. September 2010

Kleine Alltagsgeschichten

Na ihr, ‎

manches wundert mich hier noch immer, zum Beispiel das Schönheitsideal. So laufen alle trotz ‎der Hitze mit Sonnenschirmen rum, oder ziehen sich Tüten über die Arme wenn sie Fahrrad ‎fahren, nur um nicht braun zu werden. Zudem kaufen sie sich noch teure Cremes für über 40 ‎Euro eine kleine Tube, die die Haut zusätzlich bleichen soll. In China gillt es als schön eine ‎weiße Haut zu haben, da dies beweist, dass sie nicht harft arbeiten müssen, da die Arbeiter ‎auf dem Feld alle braun werden. ‎

Ein anderes Beispiel... Jeden Morgen laufe ich fast 30 Minuten zur Bushaltestelle. Eigentlich ‎nix besondere, doch mir passieren immer wieder witzige Dinge. So ist heute Morgen eine Frau ‎gegen einen Baum gelaufen, weil sie mir so nachgeschaut hat. Das war mir so unangenehm. ‎Das passiert einem hier als Nicht-Chinese ständig. Man wird angestarrt wie ein Tier im Käfig. ‎Mir ist noch nie aufgefallen, dass wir es mit Chinesen in Deutschland auch so machen. ‎

Gestern hab ich zum ersten Mal die Waschmaschine bedient. Man war das aufregend ‎
Musste zu allererst Fotos von dem Bedienfeld machen, da alles auf Chinesisch ist. Die hab ich dann ‎meiner Arbeitskollegin gezeigt, welche mir alles auf Englisch übersetzt hat. Eigentlich ganz einfach. ‎Als ich die Waschmaschine angestellt hab, kam so lange eine piepsige Melodie, bis ich den Deckel ‎geschlossen und den Startknopf gedrückt hatte. Dann hörte die Musik plötzlich auf. Nichts ‎passierte. Auf einmal fingen alle Lämpchen anzu blinken. Oh Gott, ich dachte gleich explodiert sie. ‎Doch dann fing sie plötzlich an zu spülen und schleuderte. War ich erleichtert. Nach einer Stunde war sie fertig. Ich hatte saubere und gut riechende Wäsche... ‎

Alleine das einkaufen einfachster Sachen dauert eine Ewigkeit. Dachte ich gönne mir mal eine ‎Haarspülung und eine Körpercreme. In normalen Supermärkten gibts das nicht. Zum Glück ‎hab ich auf dem Weg von der Arbeit nach Hause einen Drogeriemarkt entdeckt. Also ging ich ‎hinein und schaute mich um. Gleich stürmten mehrere Verkäuferinnen auf mich zu und ‎redeten in Chinesisch auf mich ein. Ein Glück hab ich nix davon verstanden ‎
Die Shampooabteilung war gefunden, doch ich sah keine Spülung. Dann probierte ich alle solange ‎aus, bis ich eine gefunden hatte. In China kann man nämlich alles versuchen. Das war mein Glück. ‎Bei der Creme sah es schon anders aus. Also ging ich doch zu einer Verkäuferin und fragte sie ‎danach. Ich brauchte schon alleine fünf Minten um zu merken, dass sie Englisch mit mir spricht. Hier ‎wird man sehr geduldig und ruhig mit der Zeit. Es dauert eben alles seine Zeit.

Also versuchte sie mir Gesischtscreme für 100€ anzudrehen. nach 20 Minuten hatte ich sie ‎dann soweit, dass die verstand, dass ich nichts für das gesicht wollte. Es war echt so witzig. ‎Nach einer guten halben Stundewar ich froh und hatte alles was ich wollte. ‎

Bevor ichs vergesse. Hab ich schon die Story von der Klimaanlage erzählt? Als ich ‎angekommen bin, war es so heiß in meinem Apartment. Die Hitze draußen von 4o Grad war ‎echt angenehm. Durchzulüften bringt in dem Fall auch nit viel. Da entdeckte ich die ‎Klimaanlagen. Eine im Wohnzimmer und eine im Schlafzimmer. Doch wo war der Startknopf? ‎Ich suchte ewig lange alles ab, doch ich fand nix. So langsam machte sich auch mein Kreislauf ‎bemerkbar, ich war am Ende.

Mir fiel einfach nit ein, wie ich das Ding zum Laufen bringen sollte... Da kam die Lösung: Ich klopfte ‎bei den Nachbarn und hoffte, dass sie Englisch sprechen. Das Hoffen war leider vergebens. Da mir ‎nichts anderes übrig blieb, zog ich das Ehepaar in meine Wohnung und zeigte auf die Klimaanlage. ‎Sie lachten und zeigten mit dem Daumen nach oben. Die dachten bestimmt, juhu, die hat die ‎Klimaanlage gefunden.

Dann musste also wieder mit Händen und Füßen erklären. Also wedelte ich mit meinen Händen im ‎Gesicht herum und versuchte denen klar zu machen, dass es unerträglich heiß ist, was sie dann ‎auch selbst merkten. Nun hat die Frau mein Problem verstanden und erklärte es ihrem Mann. Der ‎stellte nun endlich die verdammte Klimaanlage an. Dann zeigte er mir noch, auf welchen Knöpfen ‎ich rumdrücken muss. Das war vor 6 Tagen und nun bin ich ein Profi im Klimaanlagen bedienen.

Um es nocheinmal zusammenzufassen: Hier muss man sich einfach zum Horst machen, um zu ‎bekommen was man will. Doch es macht riesigen Spass und lässt keinen Alltagstrott aufkommen. ‎Kann es jedem empfehlen. Ihr lernt über euch selbst hinauszuwachsen, auch wenn ihr euch ‎manchmal in Grund und Boden schämt.

Grüße ‎
Eure Steffi ‎

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Sorry
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Chinabraut - Fr, 10. Sep, 09:20
Genau
Genau da hast du Recht, Jasmin! Aber wurde auch schon...
Chinabraut - Fr, 10. Sep, 09:18

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